Wir feiern das 50-jährige Bestehen der Gemeinde Walzbachtal!

2021 konnten wir unsere Pläne zum Jubiläum nicht umsetzen, da die Pandemie keine sichere Planung und auch keine großen Veranstaltungen zuließ. Doch in diesem Jahr dürfen wir endlich gemeinsam feiern!

Im Rahmen dieser Seiten wollen wir nochmals auf die Zeit zurückblicken, als aus den beiden Gemeinden Jöhlingen und Wössingen die Gemeinde Walzbachtal wurde. Dazu wollen wir einen Blick in die Zukunft wagen und das neue Leitbild der Gemeinde Walzbachtal vorstellen.

Zudem feiert unsere Kita Moby Dick in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Auch hier gibt es Einblicke in die vergangenen Jahre der Kindertagesstätte in Wössingen.

Grußwort des Bürgermeisters

Portaitbild Bürgermeister Timur Özcan

Liebe Leserinnen und Leser,
Im Jahr 2021 wurde unsere „Gemeinde Walzbachtal“ 50 Jahre alt. Der Corona-Pandemie ist es geschuldet, dass wir die Feierlichkeiten des Gemeindejubiläums erst in diesem Jahr nachholen können und ich lade Sie alle herzlich zu unseren Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumswochenendes vom 25.06.2022 bis 27.06.2022 ein! Ein buntes und abwechslungsreiches Festprogramm erwartet Sie.
Auf diesen Sonderseiten erfahren Sie Interessantes zum Zusammenschluss der Gemeinden und einen Ausblick auf die Zukunft nach gemeinsamen 50 Jahren.
Es ist die vielseitige Geschichte zweier Dörfer, die zu einer Gemeinde wurden. Sie werden feststellen: es ist viel passiert, vieles hat sich verändert. 50 Jahre gemeinsame Vergangenheit – eine gemeinsame Zukunft.
Wir haben bereits viel geschafft und werden weiter alles dafür tun, diese Gemeinde mit Verantwortung, Kraft, Weitsicht und Mut weiter zu entwickeln, Bestehendes zu bewahren und die Zukunft konstruktiv zu gestalten.  
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und entdecken.
 
Herzliche Grüße
 
  Timur Özcan
-Bürgermeister-

Die Entstehung der Gemeinde Walzbachtal – zunächst keine Liebe auf den ersten Blick

Die beiden eigenständigen Gemeinden Jöhlingen und Wössingen hatten Ende der 1960er Jahre eigentlich nicht vor, ihre Eigenständigkeit aufzugeben, doch die Vorhaben der Landespolitik hatten andere Ziele. Bereits 1968 beschloss der Landtag des Landes Baden-Württemberg das „Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden“. Dieses Gesetzt schaffte die Grundlage für eine finanzielle Förderung von Gemeindezusammenschlüssen, Eingliederungen oder die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften.

Und die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft zusammen mit Weingarten forderte das Landratsamt Karlsruhe zunächst auch von den Gemeinden Jöhlingen und Wössingen im März 1970. Die Reaktion der beiden Gemeinden fiel dabei jeweils negativ aus, wenn auch in der Ausprägung unterschiedlich. Lehnte Jöhlingen nur den Zusammenschluss mit Weingarten ab und favorisierte die Bildung einer Gesamtgemeinde mit Wössingen, war Wössingen mehr auf seine Unabhängigkeit bedacht und wollte eine eigenständige Gemeinde bleiben.

Dennoch gab es schon im April 1970 ein Gespräch zwischen den beiden Bürgermeistern Friedrich Protz (Jöhlingen) und Adolf Schmidt (Wössingen), bei dem die Forderung der höheren Behörden nach einem Zusammenschluss besprochen wurde. Bereits in diesem Gespräch einigten sich die beiden Ortsoberhäupter darauf, schnellstmöglich eine Verwaltungsgemeinschaft bilden zu wollen und dann mittelfristig den Zusammenschluss der beiden Gemeinden anzugehen. Eine Verwaltungsgemeinschaft mit Weingarten lehnten auch hier beide Bürgermeister ab. Die beiden Gemeinderäte beauftragten daraufhin die Bürgermeister, auf diese Ziele hin weiterzuverhandeln. Ein weiteres Treffen der Bürgermeister erfolgte Ende Juli 1970. Dieses Mal nahmen auf Anregung des Landratsamtes Karlsruhe auch Vertreter der Gemeinde Dürrenbüchig teil. Dennoch machte Dürrenbüchig in dieser Besprechung schon klar, dass man, anders als Wössingen, eher einen Anschluss an Bretten favorisiere. Bürgermeister Protz aus Jöhlingen machte wiederum klar, dass ein Zusammenschluss mit Weingarten für Jöhlingen keine Option sei. Die Ablehnung von Dürrenbüchig wurde Ende November 1970 final mitgeteilt, Dürrenbüchig wurde daraufhin Teil von Bretten.

Nach weiteren Vorbesprechungen mit dem Landratsamt Karlsruhe kam es am 5. November 1970 im Rathaus Wössingen zu einer Besprechung, an der neben den Bürgermeistern und Gemeinderäten beider Gemeinden auch der Landrat des Landkreises Karlsruhe, Herr Groß, mit seiner Verwaltungsspitze teilnahm. Der Landrat riet den beiden Gemeinden, anders als bislang geplant, den Zwischenschritt der Verwaltungsgemeinschaft auszulassen und direkt den Zusammenschluss zu einer neuen Gemeinde anzugehen. Dies sei für die neue Gemeinde mit größeren Zuschüssen durch das Land verbunden. Auf Vorschlag des Landrats wurde eine gemeinsame Kommission aus Vertretern der Gemeinderäte von Jöhlingen und Wössingen, beiden Gemeindeverwaltungen und den beiden Bürgermeistern gebildet, um offene Fragen des Zusammenschlusses in wöchentlichen Sitzungen zu klären und zu einer Vereinigungsvereinbarung zu kommen. Und offene Fragen gab es so einige: Name der neuen Gemeinde, Gliederung der Gemeindeverwaltung (und deren Sitz), Vermögensbewertung und Vergleich der Haushaltspläne, aktuelle und zukünftige Bauvorhaben mit Kostenberechnung, Festlegung des Wahlverfahrens für die Wahl des zukünftigen Gemeinderates, und viele andere inhaltliche Themen.

Dazu kamen dann Themen, die direkt mit dem Verfahren eines möglichen Zusammenschlusses zusammenhingen, wie der Inhalt der Vereinigungsvereinbarung, die Vorbereitung von Bürgerversammlungen in beiden Gemeinden zu dem Thema und die Vorbereitung einer Bürgeranhörung in beiden Ortsteilen.

Nachdem in den Kommissionssitzungen und in den beiden Gemeinderäten viele Namensvorschläge, wie Hollstein, Walzach, Waldbuch oder Waldbach, diskutiert worden waren, baten die beiden Bürgermeister von Jöhlingen und Wössingen das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg um Zustimmung für den Namen „Walzbachtal“. Nach kurzem Zögern zugunsten des kürzeren Namens „Walzbach“ (beide Gemeinderäte blieben in ihrem Beschluss über den Namen fest) schloß sich das Regierungspräsidum Nordbaden der Bitte um Zustimmung an.

Nach weiteren vorbereitenden Treffen der Vereinigungskommission wurde es am 11.12.1970 ernst. In zeitgleich stattfindenden Bürgerversammlungen in Jöhlingen und Wössingen stellten die Bürgermeister den Sachstand der Planungen vor und warben intensiv für den Zusammenschluss im Interesse der Zukunft der Gemeindeentwicklung. Dennoch sprachen beide Bürgermeister in ihren Ausführungen eher von den harten Vorteilen eines Zusammenschlusses, eine Liebesheirat sieht anders aus.
Die Bürgerversammlungen waren gut besucht (wie auch eine zweite Bürgerversammlung in Wössingen eine Woche später), es wurde sehr viel sachlich, aber auch emotional diskutiert und appelliert.

Die Bürgeranhörung wurde auf den 20. Dezember 1970 terminiert. Im Vorfeld waren vor allem in Wössingen die Gegner des Zusammenschlusses aktiv. Ihnen ging esvor allem um das Tempo des Zusammenschlusses, sie wollten vielmehr über den Zwischenschritt einer Verwaltungsgemeinschaft ausloten, ob ein Zusammenschluss wirklich die versprochenen Vorteile für Wössingen bringen könnte.
Am Tag der Bürgeranhörung war das Ergebnis zweigeteilt. In Jöhlingen stimmten (bei einer Beteiligung von 52,5 %) über 70 % der Bürger*innen für den Zusammenschluss. In Wössingen stimmten nur 42,5 % für den Zusammenschluss (bei 71,4 % Wahlbeteiligung).
Und so lag es nun noch am gleichen Abend an den beiden Gemeinderäten, ob der Zusammenschluss Realität werden sollte. Der Gemeinderat von Jöhlingen folgte dabei dem Votum der Bürgerinnen und Bürger und stimmte einstimmig für den Zusammenschluss. Der Gemeinderat von Wössingen wiederum folgte dem Wählervotum nicht und stimmte in einer offenen Abstimmung mit 9 zu 4 Stimmen ebenfalls für den Zusammenschluss. Somit konnten die beiden Bürgermeister noch am 20.12.1970 die Vereinbarung über die Neubildung der Gemeinde Walzbachtal unterschreiben, die nur zwei Tage darauf durch das Regierungspräsidium Nordbaden genehmigt wurde.

Damit war der Weg endgültig frei für die Neugründung der Gemeinde Walzbachtal zum 01.01.1971. Das erste Amtsblatt der Gemeinde erschien am 07.01.1971 und informiert bis heute alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde über die neuesten Entwicklungen und Ereignisse des Gemeindelebens.

Am 12.01.1971 tagte der Gemeinderat der Gemeinde Walzbachtal zum ersten Mal. Er bestand zunächst aus allen Gemeinderäten der beiden Vorgängergremien. Bis zur Durchführung einer Bürgermeisterwahl wurde Adolf Schmidt durch den Gemeinderat zum Amtsverweser bestimmt. Er wurde später, wie auch Friedrich Protz aus Jöhlingen, um seine Verdienste für den Zusammenschluss zum Ehrenbürger der Gemeinde Walzbachtal ernannt.

Seit diesen Ereignissen sind nun mehr als 50 Jahre vergangen. In diesen fünf Jahrzehnten wurden viele Projekte zum Wohl der gesamten Gemeinde angegangen und umgesetzt, sodass Walzbachtal ein Dorf ist, das der Zukunft zugewandt ist.

Walzbachtal schaut in die Zukunft

Im Jahr 2021 erarbeitet die Gemeinde anhand einer Bürgerumfrage ein neues Leitbild unter dem Motto „Walzbachtal - Gemeinsam gestalten!“
Das Leitbild soll kurz und prägnant definieren, wie sich die Gemeinde sieht, welche Stärken sie hat und welche Ziele kurz- bis langfristig erreicht werden sollen. Konkret: Es dient der langfristigen Orientierung und auch als Kompass der Gemeinde Walzbachtal.

Leitbild Übersicht mit farbigen Blöcken zur Unterscheidung der Inhalte